Im Januar 2005 beschloss ich alle meine Autos einem Vergleichstest zu unterziehen.

Der Kurs

Der Kurs fällt unter die Rubrik langsam, da er keine lange Gerade, zur Hälfte Kurve 1 und auch noch Schikanen in den wenigen geraden Streckenabschnitten über die sie verfügt, hat. Alle Autos fuhren auf der gleichen Spur. Mit der Zeit baute sich eine Gummi Schicht auf, so dass es notwendig wurde, die ersten zehn Fahrzeuge nochmals zu testen. Die Unterschiede betrugen bis zu 1.5 sec.pro Runde. Die Länge der Bahn beträgt 15,31 m.

Testablauf

Die Fahrzeuge gingen in alphabetischer Reihenfolge an den Start. Jedes Fahrzeug fuhr 100 Runden, die protokolliert wurden. Irgendwann in den ersten zwanzig Runden wurden die Hinterreifen mit "Street Juice" von "Team Orion" behandelt. Dies verbessert die Rundenzeiten um 0,2 bis 0,5 Sekunden. Die Verbesserung ist besonders bei Fahrzeugen mit schlechtem Fahrverhalten wahrnehmbar. Nach einigen Runden lässt die Wirkung nach, verfliegt aber nicht gänzlich. Es besteht die Möglichkeit, dass Weichmacher den Reifen nachhaltig schädigen. Viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass der "Street Juice" die Farbe einiger Fahrzeuge anlöst. Deshalb nehme ich davon Abstand das Mittel zu empfehlen.

Die Messwerte

• Lfd. ist eine laufende Nummer und entspricht der Platzierung.
• t min. ist die beste gefahrene Rundenzeit.
• v max. die zugehörige Geschwindigkeit.
• Auto gibt den Fahrzeugtyp an,
• Hersteller den ... richtig
• d10 ist die durchschnittliche Rundenzeit von den zehn schnellsten aufeinander folgenden Runden.
• dt 50% ist die durchschnittliche Rundenzeit der besseren Hälfte der Rundenzeiten. Ist dieser Wert besser als der vorhergehende, so gelangen keine 10 unfallfreie Runden am Stück.
• dv 50% die zugehörige Geschwindigkeit.
• Summe t ist die Gesamtzeit der Session. der Wert ist wenig aussagekräftig, da darin auch die Zeit zum Behandeln der Reifen, Aufstellen der Autos und Kaffee Trinken enthalten ist.
• K. Unfall die durchschnittliche Anzahl von unfallfreien Runden am Stück.

Die Ergebnisse

Erkenntnisse

Die elektrische Bremse hat bei den Fahrzeugen unterschiedliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Carrera Fahrzeuge sind so gut wie gar nicht betroffen, Ninco Fahrzeuge wenig, Scalextric, Fly, MG und Spirit zeigen ein deutlich unterschiedliches Fahrverhalten mit und ohne Bremse. Theoretisch sind mit Bremse bessere Rundenzeiten zu erzielen. Praktisch sind mir keine besseren Rundenzeiten gelungen. Der Grund hierfür ist bestimmt in der zu starken Verzögerung und dem damit verbundenen (mir unangenehmen) Fahrverhalten zu suchen.

Die Sitzposition und der damit verbundene Sichtwinkel sind wichtig. Ich habe zwei typische Positionen beim Fahren. Eine ist aufrechter und erlaubt einen bessere Einsicht in die Kurven. Die unterschiedlichen Sitzpositionen führen bei manchen Fahrzeugen zu unterschiedlichen Rundenzeiten. Der Unterschied beträgt bis zu drei Zehntel. Welche Position zur besseren Rundenzeit führt lässt sich nicht pauschal beantworten und ist von Auto zu Auto verschieden.

Die Bahn baut, wie schon vorher erwähnt, mit regelmässiger Benutzung Grip auf, der das Fahrverhalten und die Rundenzeiten stark beeinflusst.

Es gibt immer wieder Überraschungen. Einige Fahrzeuge tauchen in der Liste ganz Vorne auf, die ich schon regelrecht vergessen hatte und andere haben sich durch ihr angenehmes Fahrverhalten wieder in Erinnerung gerufen.

Und Enttäuschungen gab es natürlich auch. Allen voran, die Scalextric Classic Autos, mit ihrem überraschend schlechten Fahrverhalten und der Fly BMW, dessen Radhalterung brach.