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Jeder Motor hat bestimmte Eigenschaften sogenannte technische Daten und die sind in seinem Datenblatt beschrieben.

Es ist allerdings häufig ein Problem ein Datenblatt zu bekommen. Oft muss man sich schon glücklich schätzen, wenn man einzelne Werte erfährt.

Nennspannung - Nominal Voltage (UN)

Die Nennspannung ist so gewählt, dass die Leerlaufdrehzahl die maximale empfohlene Drehzahl nicht überschreitet.

Der Motor kann natürlich mit einer niedrigeren Spannung werden. Er kann sogar mit einer höheren Spannung betrieben werden, solange man sicher stellen kann, dass die empfohlene Drehzahl und Stromaufnahme nicht überschritten werden.

Um auf Nummer sicher zu gehen sollte die Betriebsspannung die Nennspannung nur geringfügig überschreiten.

Die Drehzahl eines Motors wird meist durch mechanische Gegebenheiten beschränkt. Deshalb ist die maximal erreichbare Drehzahl bei Motoren mit unterschiedlicher Nennspannung trotzdem oft ähnlich. Wählt man jedoch einen Motor mit zu hoher Nennspannung, kann man diese Drehzahlen nie erreichen.

Am besten wählt man einen Motor dessen Nennspannung ziemlich dicht bei der maximalen Betriebsspannung liegt.

Die Nennspannung wird in Volt (V) angegeben.

Anschlusswiderstand - Terminal Resistance (R)

Der ohmsche Widerstand des Motors. Motoren mit kleinem Widerstand haben wenig Windungen aus dickem Draht, Motoren mit hohem Widerstand viele Windungen aus dünnen Draht.

Motoren mit kleinem Widerstand haben eine höhere Drehzahlkonstante und höhere Stromspiten bei Spannungsänderung als Motoren mit hohem Widerstand.

Bei elektronischen Handreglern ist es wichtig dass die Stromspitzen den Handregler nicht überlasten.

Bei mechanischen Handreglern ist es wichtig dass der Anschlusswiderstand und der Widerstand des Handreglers zu einander passen.

Der Anschlusswiderstand wird in Ohm angegeben.

Abgabeleistung - Outputpower (P2 max)

Die maximale mechanische Leistung, die der Motor abgeben kann. Je nach Getriebe kann man ein mehr an mechanischer Leistung in ein mehr an Drehzahl oder ein mehr an Drehmoment umsetzen.

Die Angabe erfolgt in Watt (W) oder Milliwatt (mW).

Wirkungsgrad - Efficiency (PImax)

Der maximale Wirkungsgrad des Motors. Je höher desto effizienter ist der Motor im Vergleich zu anderen.

Der Wirkungsgrad wird in % angegeben.

Leerlaufdrehzahl - No-load speed (no)

Wird der Motor bei Nennspannung ohne Last betrieben, stellt sich die Leerlaufdrehzahl ein.

Dies ist die maximale Drehzahl die der Motor bei Nennspannung erreichen kann. Denn sobald er belastet wird sinkt die Drehzahl.

Die Drehzahl wird in Umdrehungen pro Minute (upm) oder rounds per minute (rpm) angegeben.

Leerlaufstrom - No - load current (Io)

Dreht der Motor bei Nennspannung mit der Leerlaufdrehzahl, so nimmt er einen Strom in Höhe der Leerlaufstromstärke auf.

Dies ist die geringst mögliche Stromaufnahme bei Nennspannung, denn sobald der Motor belastet wird steigt die Stromaufnahme.

Der Leerlaufstrom wird in Ampere (A) oder Milliampere (mA) angegeben.

Anhaltemoment - Stall torque (MH)

Das Anhaltemoment ist das Drehmoment, dass bei Nennspannung erzeugt wird, wenn man den Motor gewaltsam auf 0 Umdrehungen bremst.

Das Drehmoment ist dann höchsten, wenn der stärkste Strom fliesst und der fliesst, wenn die Induktionsspannung am geringsten ist und das ist der Fall wenn der Motor steht. Also ist das Anhaltemoment das größtmöglich Drehmoment, dass der Motor ben Nennspannung erzeugen kann.

Das Anhaltemoment wird im Newtonmeter (Nm) or Millinewtonmeter (mNm) angegeben.

Reibungsdrehmoment - Friction Torque (MR)

Dies ist nun das Drehmoment, dass benötigt wird um die Reibung des unbelasteten Motors zu überwinden. Dies ist das Drehmoment das der Motor mindestens erzeugen muss um zu drehen.

Das Reibungsdrehmoment wird im Newtonmeter (Nm) or Millinewtonmeter (mNm) angegeben.

Drehzahlkonstante - Speed constant (kn)

Legt man eine beliebige Spannung an einen freilaufenden Motor an und multipliziert ihren Wert mit dieser Konstante, so erhält man die Drehzahl, die sich dann einstellen sollte.

Theoretisch sollte der Wert gleich dem Quotienten aus Leerlaufdrehzahl und Nennspannung sein. In der Praxis unterscheiden sich die Werte.

Die Drehzahlkonstante wird in Umdrehungen pro Minute / Volt (rpm/V) angegeben.

Generator Spannung - Back EMF voltage (kE)

Die Induktionsspannung ist proprotional zur Drehzahl. Multipliziert man diese Konstante mit der Drehzahl, so erhält man die Höhe der Induktionsspannung.

Die Leerlaufdrehzahl multipliziert mit dieser Konstante ergibt die Induktionsspannung bei Leerlaufdrehzahl. Zieht man diesen Wert von der Nennspannung ab, so erhält man den Unterschied von Betriebs- und Induktionsspannung. Teilt man dieses durch den Widerstand erhält man den Strom der beim Betrieb ohne Last bei Nennspannung fliesst, sprich den oben angegeben Leerlaufstrom.

Die Generator Spannung wird in Millivolt / Umdrehungen pro Minute (mV/rpm) angegeben.

Drehmomentkonstante - Torque constant (kM)

Das erzeugte Drehmoment ist proprotional zum aufgenommenen Strom. Weiss man wieviel Strom der Motor aufnimmt und multipliziert die Stromstärke mit dieser Konstante, so erhält man das erzeugte Drehmoment.

Die Drehmomentkonstante wird in Newtonmeter / Ampere (Nm/A) angegeben.

Stromkonstante - Current constant (kI)

Dies ist der Kehrwert der Drehmomentkonstante. Weiss man wie gross das benötigte Drehmoment ist, so multipliziert man es mit dieser Konstante und erhält die Stromstärke, die der Motor dann aufnehmen muss.

Die Stromkonstante wird in Ampere / Newtonmeter (A/Nm) angegeben.

Steigung der n-M Kennlinie - Slope of n-m xurve (dn/dM)

Dies ist der Quotient aus Drehzahländerung und Drehmomentänderung und zeigt wie stark der Motor ist. Ist der Wert niedrig so sinkt die Drehzahl bei Belastung nur wenig ein, ist der Wert hoch, so bricht die Drehzahl unter Last stark ein.

Die Steigung wird in Umdrehungen pro Minute / Millinewtonmeter (rpm/mNm) angegeben.

Anschlussinduktivität - Rotor inductance (L)

Die Rotor Induktivität wird hauptsächlich, beim Entwurf elektronischer Schaltungen benötigt.

Die Induktivität wirn in müHenry angegeben (µH).

Mechanische Anlaufzeitkonstante - Mechanical time constant (tM)

Das ist die Zeit, die der unbelastete Motor benötigt um bei Nennspannung 63% seiner Leerlaufdrehzahl zu erreichen.

Die Anlaufzeitkonstante wird in Millisekunden (ms) angegeben.

Empohlene Werte: Drehzahl - Recommended values: Speed up to. (nE)

Überschreitet man diese Drehzahl, so wird es zu Problemen mit den Bürsten kommen und der Motor geht kaputt.

Die Drehzahl wird in Umdrehungen pro Minute (upm) oder rounds per minute (rpm) angegeben.

Empohlene Werte: Dauerdrehmoment - Recommended values: Torque up to. (nM)

Überschreitet man im Mittel dieses Drehmoment, so wird der Motor sich zu stark erwärmen und kaputt gehen.

Das Dauerdrehmoment wird im Newtonmeter (Nm) or Millinewtonmeter (mNm) angegeben.

Empohlene Werte: Dauerstrom - Recommended values: Current up to. (nI)

Überschreitet die Stromaufnahme im Mittel diesen Wert, so wird der Motor zu heiss und kaputt gehen.

Der Dauerstrom wird in Ampere (A) angegeben.

Technische Zeichnung und Maße

Es ist wichtig, dass der Motor ins Auto und ans Getriebe passt. Um zu sehen wie groß er ist und wo sich eventuell Befestigungslöcher befinden gibt es eine Zeichnung in der all dies eingetragen ist.

Aussenmaße - Dimensions

Liegt keine Zeichnung vor, so werden bei runden Motoren der Durchmesser (diameter) und die Länge (length) und bei rechteckigen Motoren Länge (length), Breite (width) und Höhe (height) angegeben.

Welle - Shaft

Ein weiteres wichtiges Maß ist der Durchmesser der Welle (shaft), denn man benötigt ja ein Zahnrad, das auf die Welle passt.

Gewicht - Weight

Da sich der Motor im Slotcar sozudagen mitbewegen muss, ist das Gewicht interessant. Zum einen weil man ein größeres Drehmoment aufwenden muss um einen schwereren Motor zu bewegen und zum anderen beeinflusst das Gewicht des Motors den Schwerpunkt des Slotcars und somit das Fahrverhalten.